Der Welt-Lepra-Tag, der jedes Jahr am letzten Sonntag im Januar begangen wird, soll das Bewusstsein für Lepra schärfen, Vorurteile abbauen und die Betroffenen unterstützen. Trotz erheblicher Fortschritte in der Medizin bleibt Lepra in einigen Teilen der Welt eine Herausforderung. Die Krankheit wird oft missverstanden, da viele Menschen immer noch falsche Vorstellungen über ihre Ansteckung, Heilbarkeit und die Betroffenen haben. Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass Lepra hoch ansteckend sei oder unheilbar, was heute dank moderner Medizin nicht mehr der Fall ist. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die Krankheit, ihre Ursachen, Verbreitung und Behandlungsmöglichkeiten sowie ihre historische Bedeutung in der Schweiz.
Was ist Lepra?
Lepra, auch bekannt als Morbus Hansen, ist eine chronische Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Mycobacterium leprae verursacht wird. Sie betrifft vor allem die Haut, periphere Nerven, die oberen Atemwege und die Augen. Ohne Behandlung kann Lepra zu schweren Behinderungen führen.
Welche Länder sind am meisten betroffen?
Lepra tritt vor allem in tropischen und subtropischen Regionen auf. Die am stärksten betroffenen Länder sind:
- Indien: Hier werden die meisten neuen Fälle weltweit registriert.
- Brasilien: Das Land hat eine der höchsten Lepra-Inzidenzen in der westlichen Hemisphäre.
- Indonesien: Ebenfalls stark betroffen, insbesondere in ländlichen Gebieten.
Auch in einigen afrikanischen Ländern sowie in Teilen von Südostasien und der Pazifikregion gibt es eine erhebliche Zahl von Lepra-Fällen.
Wie wird Lepra verursacht?
Lepra wird durch das langsam wachsende Bakterium Mycobacterium leprae übertragen. Die genaue Ansteckungsweise ist noch nicht vollständig geklärt, jedoch geht man davon aus, dass die Übertragung durch längeren engen Kontakt mit unbehandelten Infizierten erfolgt, insbesondere durch Tröpfchen aus Nase und Mund. Historisch gesehen wurde Lepra bereits in alten Zivilisationen wie Indien, China und Ägypten beschrieben, mit den frühesten Aufzeichnungen, die auf etwa 600 v. Chr. zurückgehen. Wichtig zu wissen ist, dass Lepra nicht hoch ansteckend ist und die meisten Menschen natürlich immun gegen die Krankheit sind.
Gibt es Langzeitfolgen?
Unbehandelt kann Lepra zu schwerwiegenden Langzeitfolgen führen, darunter:
- Nervenschäden: Dies kann zu Taubheit, Muskelschwäche und Lähmungen führen.
- Deformierungen: Vor allem an Händen, Füssen und im Gesicht.
- Augenschäden: Unbehandelt kann Lepra zur Erblindung führen.
Die frühe Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um diese Folgen zu verhindern.
Welche Heilungsmöglichkeiten gibt es?
Dank moderner Medizin ist Lepra heute heilbar. Die Behandlung erfolgt mit einer Multidrug-Therapie (MDT), einer Kombination aus Antibiotika, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Die Therapie dauert in der Regel 6 bis 12 Monate, je nach Schweregrad der Erkrankung. Eine frühzeitige Behandlung verhindert nicht nur Langzeitfolgen, sondern stoppt auch die Ansteckung.
Gab es Lepra in der Schweiz?
Ja, Lepra war bis ins Mittelalter auch in der Schweiz verbreitet. Im 13. und 14. Jahrhundert gab es sogenannte “Leprosorien” oder “Siechenhäuser”, in denen Betroffene isoliert wurden. Beispiele dafür sind Einrichtungen in Zürich, Basel und Lausanne. Mit der Verbesserung der Lebensbedingungen und Hygiene verschwand die Krankheit im Laufe der Jahrhunderte aus Mitteleuropa. Heute treten in der Schweiz nur noch sehr selten Fälle auf, meist durch importierte Infektionen.
Fazit
Lepra ist eine Krankheit, die dank moderner Medizin behandelbar ist. Dennoch bleibt sie ein Symbol für soziale Stigmatisierung und Ungleichheit. Der Welt-Lepra-Tag erinnert uns daran, dass wir weiterhin gemeinsam daran arbeiten müssen, die Krankheit weltweit zu besiegen und den Betroffenen eine Stimme zu geben. Bei Care-Win24 setzen wir uns dafür ein, dass Menschen in Not die Unterstützung und Pflege erhalten, die sie verdienen.